Unter dem Einfluss der in Bielefeld immer stärker werdenden sozialdemokratischen Bewegung innerhalb der Arbeiterschaft waren es vor allem die Zigarrenarbeiter, die am 23. November 1890 einen Ortsverein der SPD in Spenge gründeten. Diese Bewegung stieß auf Widerstand der konservativ geprägten ländlichen Gesellschaft. Staat und Kirche stellten sich gegen die Sozialdemokraten.
Spenger Schlacht
Am 9. August 1891 kam es zur sog. „Spenger Schlacht“, die weltweite Aufmerksamkeit fand. Nach Aufhebung der Sozialistengesetze sah die konservative Presse in der Auseinandersetzung zwischen Arbeitern und Bauern, die aufgestachelt von einem Pfarrer, sich verprügelten, den Beginn der befürchteten Weltrevolution. Die Bauern konnten die Arbeiter vertreiben. Die „Spenger Schlacht“ sorgte für ein gespanntes Verhältnis zwischen der SPD und den Repräsentanten des Staates und der Kirche, das noch weit bis in das 20. Jahrhundert andauern sollte.
Gleichwohl entwickelte sich die SPD bis zum Jahr 1912 zur stärksten politischen Partei im Amt Spenge und blieb es bis 1932. In der Zeit des Nationalsozialismus gelang es der inzwischen verbotenen SPD als eine der wenigen Ortsverein ihre Parteifahne zu retten, die heute noch im Parteibesitz ist (siehe oben).
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg war die SPD auf Gemeinderats- und Amtsebene bis auf wenige Ausnahmen die stärkste Fraktion. Im Amt Spenge stellte sie bis zur Auflösung 1968 immer den Amtsbürgermeister, seit der Kommunalreform stellte sie in der Zeit von 1984 – 1995 mit Karl-Heinz Wiegelmann und seit 2009 mit Bernd Dumcke den Bürgermeister. Die Schulpolitik mit der Auseinandersetzung um den Erhalt der Realschule nach Gründung der Gesamtschule führte Mitte der 1990iger Jahre zu innerparteilichen Auseinandersetzungen, die schließlich auch zum Verlust der parlamentarischen Mehrheit führte.
Seit 2009 setzt die SPD mit ihrem Bürgermeister neue Akzente in der Stadtentwicklung.